Die katholische Kirche hat schon immer bei jederreaktionären Schweinerei mitgemischt.
Sie hat im Zweiten Weltkrieg die Waffen der Nazis gesegnet
und mit dem Hitlerregime zusammengearbeitet. Als Gipfel der Unverschämtheit
wagte sie es vor kurzem, die Abtreibungspille RU 486, die die
Belastungen eines Schwangerschaftsabbruchs deutlich vermindert,
mit dem Giftgas Zyklon B zu vergleichen – dem Mordmittel der Nazis
zur industriellen Massenvernichtung von Juden.
Diese katholische Kirche, die gegen Homosexuelle hetzt und Frauen
ihre hart erkämpften Rechte wieder wegnehmen will, um sie
zurück an den Herd zu drängen, greift nun erneut das
Selbstbestimmungsrecht der Frauen an.
Die zur straffreien Abtreibung benötigten Beratungsscheine
sollen nun einen Zusatz tragen: "Diese Bescheinigung kann
nicht zur Durchführung straffreier Abtreibungen verwendet
werden."
Die Bischöfe behaupten zwar, der Zusatz habe
rein moralische und keine juristische Bedeutung. Der Ärzteverband
Hartmannbund warnte jedoch davor, mit dieser Bescheinigung Abbrüche
vorzunehmen, da dies dann illegal sei. Der Präsident der
Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe
meinte, kein Arzt werde das Risiko eingehen, Abtreibungen aufgrund
dieser Bescheinigungen vorzunehmen.
Die SPD versprach Frauen vor der Bundestagswahl eine
frauenfreundlichere Politik. Sie setzt jedoch den reaktionären
Angriffen auf Frauenrechte kläglich wenig entgegen. Auch
soziale Sicherungen und Errungenschaften, wie ausreichend Kindergartenplätze,
werden den Frauen in der Krise weg gekürzt.
Frauen wird in dieser Gesellschaft die gesamte Verantwortung
für das Aufziehen eines Kindes aufgebürdet. Sie werden
dabei vom Staat im Stich gelassen. Deswegen muß auch jede
Frau das Recht auf uneingeschränkte Selbstbestimmung über
ihren Körper und einen Schwangerschaftsabbruch erhalten.
Einschüchterung
Dieser reaktionäre Angriff auf Frauenrechte soll bewirken,
daß Frauen, die eine Abtreibung vornehmen, sich schlecht
fühlen. Viele Frauen sind leider für die scheinheilige
Ideologie der Kirche noch sehr empfänglich.
In manchen Bundesländern (z.B. Baden-Württemberg,
Bayern oder Niedersachsen) sind etwa die Hälfte der Beratungsstellen
katholisch. Vor allem im ländlichen Bereich haben die Frauen
oft keine Alternative zu katholischen Stellen und die Fahrt in
die nächste Großstadt fällt unter diesem hohen
moralischen Druck auch keiner Frau leicht.
Falls die neue Regelung von den Ländern nicht
anerkannt wird, drohen die Bischöfe sogar mit juristischen
Konsequenzen, um notfalls so ihre Position durchzusetzen. Außerdem
müsse auch bei Beratungsstellen unter anderer Trägerschaft
ständig überprüft werden, ob sie denn auch dem
Schutz des ungeborenen Lebens dienen. Auch diese Anstalten sollen,
nach dem Wunsch der Bischöfe, moralischen Druck auf die Frauen
ausüben.
Wohin diese ständigen Attacken auf Frauenrechte
schließlich führen können zeigt ein Blick in die
USA: Der konservative texanische Gouverneur George W. Bush, wahrscheinlich
der nächste Präsidentschaftskanditat der Republikaner,
will außereheliche Geburten wieder stigmatisieren.