Mindestens zehn Tote und viele Verletzte das ist die blutige Bilanz, nachdem die afghanische Polizei in eine Studentendemonstration schoss. In Afghanistan gibt es weder Frieden noch ein Ende des Elends.
Der Hunger regiertBush und Schröder haben versprochen, Afghanistan beim Wiederaufbau zu helfen. Doch die versprochene Hilfe ist nie gekommen. |
Bundeswehr bleibtWährend Afghanistan im Elend versinkt, hat die Bundesregierung den Einsatz in Afghanistan sichtbare Erfolge bescheinigt. |
Zalmay Omarkhel ist Landwirtschaftsstudent an der Universität von Kabul: Wir haben weder Essen noch Wasser noch Strom. Jetzt fangen sie an, uns zu töten. Ich weiß nicht, ob ich in einer Demokratie oder in einer Diktatur lebe.
Zalmay war gemeinsam mit hunderten anderen Studenten vor die Universität in Kabul gezogen, um gegen die Bedingungen in den Studentenheimen zu protestieren.
Es ist nachts so kalt, das wir nicht studieren können. Wir müssen bei Kerzenlicht leben und schreiben, so Abdul Hadi, einer der Demonstranten.
Die Polizei eröffnete ohne Vorwarnung das Feuer auf die unbewaffneten Studenten. Eine Demonstration am nächsten Tag wurde wieder beschossen.
Die Polizei verbot der Bevölkerung von Kabul, zum Universitätsgebäude zu gehen und den Studenten, es zu verlassen.
Die Internationale Schutztruppe für Afghanistan ISAF war während der blutigen Niederschlagung der Studentenproteste nirgendwo zu sehen.
Der Jura-Student Khalid vom Rat der Verteidiger von Frieden und Demokratie berichtet: Die ISAF hat sich komplett rausgehalten und beide Augen bei dieser offensichtlichen und mehrtägigen Menschenrechtsverletzung. zugedrückt.
Den Verantwortung für die kabuler Polizei hat der afghanische Präsident Hamid Karsai. Die Aufgabe der ISAF ist, die Regierung von Karsai zu schützen.
Karsai ist zwar Präsident von ganz Afghanistan, kontrolliert aber nicht mehr als die Innenstadt von Kabul.
Der Rest Afghanistan wird von verfeindeten Kriegsherren der ehemaligen Nordallianz beherrscht.
Diese Kriegsherren waren Verbündete der USA beim Krieg gegen die Taliban. Jetzt kämpfen sie um die Macht.
Die Kriegsherren und zehntausende ihrer Anhänger die von den Amerikanern bewaffnet worden sind, um die Taliban zu stürzen, sind jetzt ein mächtiger destabilisierender Faktor geworden, so der Afghanistan-Experte Ahmed Rashid.
Der afghanischen Bevölkerung hat der US-Krieg keine Befreiung gebracht, sondern Fortsetzung von Unterdrückung und Ausbeutung.