Hunderttausende gingen am 27. September weltweit gegen die Besatzung in Irak und Palästina auf die Straße auch in Berlin und anderen Städten.
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"Ich bin gegen die Besatzungspolitik von Bush im Irak und Sharon in Palästina. Ich denke, dass uns das was angeht. Die Regierung gibt pro Sekunde 1189 Euro für Rüstung aus." Else von der Attac-AG gegen Krieg ist gemeinsam mit 1.000 anderen Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Prioritäten der Bundesregierung regen sie auf: "Das Geld wird uns genommen und der Sozialstaat abgebaut dafür, dass die Bundeswehr die USA im Krieg gegen den Terror unterstützen kann. Ich bin dagegen und hoffe, dass wir mit der Demonstration aufklären können, denn die Medien machen das im Moment nur sehr bedingt."
Bei Kriegsbeginn im März waren Schüler der dynamischste Bestandteil der Bewegung. Auch heute sind wieder Schüler dabei. Nalan und Fatima haben sich die Hände rot bemalt, um das Blut an Bushs und Blairs Händen darzustellen: "Wir sind gegen die Besatzung im Irak, weil wir nicht wollen, dass Kinder getötet werden und unter Krieg leiden müssen. Wir werden solange demonstrieren, bis die Truppen abgezogen werden."
Ralf Schulz, gelernter Kfz-Schlosser, jetzt arbeitslos, hat sich der Demo spontan angeschlossen: "Ich kenne den Irak noch aus ganz anderen Zeiten. Früher war das ein hochmodernes Land, die Menschen sind dort nicht verhungert, sondern hatten Arbeit, Industrie und Universitäten.
Heute sieht es für die Menschen in der Region erbärmlich aus und nur deswegen, weil die US-Regierung an die Bodenschätze will. Ich denke, das Geld, das sie jetzt in die gesamten Militäroperationen stecken, sollte dafür eingesetzt werden, die ökonomischen und seelischen Schäden, die sie angerichtet haben, zu beheben."
Auch Ralph ist unzufrieden mit der Bundesregierung:"Dieses Geld wird doch im Inland benötigt. Das Problem ist aber, dass die oben das niemals von alleine machen werden. Unsere Bundesregierung redet zwar schön, aber letztendlich will sie für die Menschen im Irak auch nichts machen. Sie macht auch nur noch Politik für das Kapital. Deshalb müssen wir es selbst machen und sie dazu zwingen. Dazu müssen wir uns besser organisieren und die Menschen aufklären. Wir brauchen flächendeckende Aktionen wie damals 1989, als wir in der DDR die Mauer gestürzt haben."
Die Demonstration ist auch ein Zeichen der Solidarität von deutschen und arabischen Gegnern der Besatzung. Hossin, Koch aus dem Libanon: "Es ist sehr gut, dass das heute ein internationaler Aktionstag ist, weil ich denke, dass wir alle auf einmal "nein" sagen müssen. Deshalb finde ich das Europäische Sozialforum so wichtig. Dort gibt es eine Chance, international zusammen zu kommen und über eine gemeinsame Politik zu diskutieren. Nur so werden wir die Besatzung beenden können."