Der Elefantenmensch
Drama, Großbritannien 1980
England 1884: Der Behinderte John Merrick (John Hurt) ist wegen seines deformierten Körpers eine Jahrmarktssensation für die Unterschicht. Er wird vom brutalen Schaubudenbesitzer Bytes wie ein Tier gehalten.
Dr. Treves (Anthony Hopkins) befreit John. Zunächst ist er für den Arzt nur Forschungsobjekt. Bis dieser entdeckt, dass John ein intelligenter, sensibler Mensch ist. Nun ist es allerdings die feine Gesellschaft, die an John ihre Sensationslust befriedigt.
Regisseur David Lynch kritisiert in grandiosen Schwarz-Weiß-Bildern die Ausbeutung von Menschen.
So., 12.3., 23.10 Uhr, SWR
This Boys Life
Milieuportrait, USA 1993
Frisch geschieden und auf der Suche nach Sicherheit landet Caroline (Ellen Barkin) mit ihrem Sohn Toby (Leonardo DiCaprio in seiner ersten Kino-Hauptrolle) 1957 in Seattle. Als sie Dwight (Robert De Niro) kennen lernt, sieht sie die Chance, wieder eine Familie aufzubauen. Doch Dwight entpuppt sich als Spießer voller Minderwertigkeitskomplexe, die er brutal an Toby auslässt.
Schauspielerisch beeindruckendes Duell der Hauptdarsteller in einer erschütternden Kritik an der Familien-Ideologie.
So., 12.3., 23.55 Uhr, K 1
Rio de Janeiro
Sozialdoku, Niederlande/Brasilien 2004
Kleine Diebe vor Gericht: Regisseurin Maria Ramos zeigt die uhrwerkartig ablaufende Justizmaschinerie in Brasilien. Die Richter schicken junge Menschen in den Knast. Ramos zeigt auch das soziale Umfeld der Jugendlichen, der Richter und desillusionierter Pflichtverteidiger. Dokumentation eines Systems, dass vor der Armut kapituliert hat.
Mo., 13.3., 22.15 Uhr, ARTE
Angst essen Seele auf
Drama, BRD 1974
Die deutsche Putzfrau Emmi (Brigitte Mira) und der 20 Jahre jüngere Marokkaner Ali lernen sich kennen und lieben. Emmis Familie ist geschockt, Freunde und Kollegen meiden das Paar.
Regisseur Rainer Werner Fassbinders Kritik an Rassismus und der spießigen Vorstellung, wie ein normales Paar auszusehen hat, ist heute so aktuell wie damals.
Do., 16.3., 22.25 Uhr, 3SAT
Elefantenherz
Boxerdrama, Deutschland 2002
Marko (Daniel Brühl) ist Fensterputzer und boxt sich in seiner Freizeit den Frust über das triste Leben in einer Duisburger Hochhaussiedlung von der Seele. Die Familie lebt von Sozialhilfe, der Vater säuft und tyrannisiert Markos Mutter und Schwester.
Als Marko vom halbseidenen Promoter Hermsbach (Manfred Zapatka) ein Vertragsangebot erhält, sieht Marko die Chance, als Profiboxer dem Elend zu entkommen. Doch dafür muss Marko Freunde und Familie im Stich lassen und Hermsbach zieht ihn in kriminelle Geschäfte hinein.
Züli Aladags erster Film zeichnet sich durch Dramatik und exzellente Kameraführung aus.
Fr., 17.3., 23.05 Uhr, WDR
Im Bordell geboren
Doku, USA/Indien 2004
Kochi, Avijit, Shanti und ihre Freunde sind Kinder aus dem Rotlichtbezirk Kalkuttas. Kinder von Prostituierten, mit denen niemand zu tun haben möchte.
Erst als die New Yorker Fotografin Zana Briski auftritt, wird alles anders. Sie ermuntert die Kinder, mit der Kamera ihren Alltag in Bildern festzuhalten.
Im Bordell geboren erhielt den Oscar für den besten Dokumentarfilm.
So., 19.3., 21.15 Uhr, 3SAT