Hunderttausende Franzosen haben für mehr Lohn, sichere Arbeitsplätze und den Erhalt der 35-Stunden-Woche demonstriert.
Unsere Schlüsselworte sind klar: Jobs, Löhne, 35 Stunden, erklärt Bernard Thibault von der Gewerkschaft CGT. Am 10. März haben die Gewerkschaften zu landesweiten Streiks und Protesten gegen die unsoziale Sparpolitik der konservativen Regierung Raffarin aufgerufen. In 150 Städten versammelten sich die Menschen zu Kundgebungen und Demonstrationen.
In Paris und anderen großen Städten standen die meisten U-Bahnen und Züge still, die Angestellten im öffentlichen Verkehr streikten. Auch Postangestellte, Bauarbeiter, Bankangestellte, Metaller, Fluglotsen und Radiojournalisten gingen auf die Straße. Außerdem streikten landesweit 60 Prozent der Schüler.
Im Januar ist die Arbeitslosigkeit in Frankreich auf über 10 Prozent gestiegen, so viele Menschen waren seit fünf Jahren nicht mehr arbeitslos. Und diejenigen, die noch Arbeit haben, müssen immer niedrigere Löhne akzeptieren. Bei einem Drittel der Branchen liegt die niedrigste Lohnstufe unterhalb der gesetzlichen Mindestlohngrenze von 1.400 Euro.
Gleichzeitig machen die börsennotierten Konzerne Rekordgewinne. Die Bosse entlassen für höhere Profite, und die Regierung hilft ihnen dabei: Sie will die gesetzliche 35-Stunden-Woche flexibilisieren. Dadurch verlieren noch mehr Menschen ihren Arbeitsplatz.