In Pforzheim wehren sich Bürger, Gewerkschaften, Vereine und die ASG gemeinsam gegen die geplante Privatisierung des öffentlichen Personennahverkehrs. Linksruck sprach mit Aktivisten des Aktionsbündnisses Busse in Bürgerhand (BiB).
Personalabbau, Lohnabbau, erhöhte Arbeitsbelastung und Schwächung der Gewerkschaften wären nur einige Folgen der Privatisierung. Die flächendeckende Versorgung ist gefährdet und bei den heutigen unsicheren Kapitalgesellschaften kann auch ein totaler Zusammenbruch des Nahverkehrs nicht ausgeschlossen werden.
Finanzielle Entlastungen für die Kommunen sind nur möglich, wenn die Kosten auf die Bürger abgewälzt werden. In europäischen Metropolen stiegen die Fahrpreise durch Privatisierung bis zu 62 Prozent. Durch die Gewinngarantie für die Konzerne wird es trotzdem keine Kostensenkung für die Kommune geben.
Wolfgang Schulz, BiB, Attac und ASG
Durch Aktionen konnte das BiB viele Pforzheimer und einige Gemeinderäte für sich gewinnen. Wolfgang: Trotz Eiseskälte und Schneestürmen haben wir über 20.000 Unterschriften gesammelt. Viele Menschen kamen an den Stand und wollten sofort gegen die Privatisierung unterschreiben.
Nächste Woche übergeben wir die Unterschriften. Dann ist eine Zukunftswerkstatt mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund geplant, um Alternativen zu Privatisierungen und Ausgliederungen zu entwickeln. Im Juli organisieren wir eine große Kundgebung bevor die Entscheidung im Gemeinderat fällt.
Die ASG unterstützt die Initiative, denn Privatisierungen schaden den Menschen und sind aus Kostengründen abzulehnen. Am 4. März werden wir gemeinsam auf dem Marktplatz von Pforzheim demonstrieren. Claus Hübner, ASG Pforzheim