Mit Völkerverständigung hatten die Olympischen Spiele nie etwas zu tun.Wenn Olympische Spiele in einem der reichen Länder Europas inszeniert werden, stellen sich die Politiker hinter die Sportler ihres Landes und die Medien rechnen aus, wie viele Medaillen die jeweiligen Athleten gewinnen können.
Das ist auch in Athen 2004 nicht anders. Doch weil nicht sehr viele griechische Sportler Chancen auf einen Sieg haben, steht dieser Aspekt diesmal nicht im Vordergrund. Stattdessen behauptet die Regierung, die Olympischen Spiele in das Land zurück zu holen, aus dem sie ursprünglich stammen. Darauf sollen die Griechen stolz sein. Angeblich gehören die Spiele zur Tradition und Kultur des Landes.
Die Olympischen Spiele im antiken Griechenland werden oft als eine reine Sportveranstaltung mit friedlichem Charakter dargestellt. In Wirklichkeit hatten sie mehr mit Krieg und Politik zu tun.
Die Spiele waren eine Gelegenheit für die Reichen und Mächtigen, Bündnisse zu bilden und ihren Reichtum und ihre Macht zu zeigen. Zum Beispiel benutzte ein Herrscher Athens die Olympischen Spiele, um einen Krieg gegen Sizilien zu beginnen.
In den Rennen der Pferdewagen wurde der Besitzer der Pferde zum Sieger erklärt. Die Fahrer waren meist Sklaven und bekamen nichts vom Preis.
Auch die heutigen Olympischen Spiele sind immer von der Politik bestimmt worden. Der Nationalist Baron de Coubertin begann mit den Olympiaden der Neuzeit 1896. Ab 1928 lehnte er die Spiele ab, weil seitdem Frauen teilnehmen dürfen.
Die Spiele wurden immer benutzt, um Nationalismus zu fördern. Nach dem Ersten Weltkrieg verbot das Internationale Olympische Komitee die Teilnahme der besiegten Achsenmächte und verlegte die Spiele in das mutige kleine Belgien.
1936 fanden die Spiele in Nazi-Deutschland statt. Hitler eröffnete die Spiele im Berliner Olympiastadion, dass die Nazis in ein Meer von Hakenkreuzfahnen getaucht hatten. An den Toiletten hingen Schilder mit der Aufschrift: Hunden und Juden ist der Zutritt verboten.
Die Nazis inszenierten die Entzündung der olympischen Flamme als Teil einer nordischen Zeremonie, welche die Überlegenheit einer angeblichen weißen Rasse zeigen sollte. Später gewannen allein die schwarzen US-Athleten mehr Goldmedaillen als die gesamte deutsche Mannschaft. Allein Jesse Owens gewann vier Mal in Sprint- und Weitsprungwettbewerben.
Südafrika durfte noch 22 Jahre nach der Einführung der Rassentrennung Apartheid 1948 an Olympischen Spielen teilnehmen. Eine ganze Reihe von Diktaturen und undemokratischen Regierungen durften die Spiele ausrichten. Zehn Tage vor der Eröffnung der Spiele in Mexiko-Stadt 1968 ermordete die Polizei 300 Menschen, die für mehr Demokratie demonstriert hatten.
Die Diktatur in Südkorea vertrieb gewaltsam 100.000 Bewohner von Elendsvierteln, um Platz für die Spiele von 1988 zu schaffen. Gleichzeitig wurden Demonstrationen auseinandergeprügelt, die mehr Demokratie verlangten.
Das chinesische Regime verletzt seit Jahrzehnten die Menschenrechte. Dennoch wird der chinesische Präsident die Spiele 2008 in Peking eröffnen.
Doch bei Olympischen Spielen gab es auch Widerstand gegen Unterdrückung zu sehen. Der Höhepunkt war 1968. Die schwarzen US-Athleten Tommie Smith und John Carlos, Gewinner der Gold- und der Bronzemedaille im 200-Meter-Lauf, reckten während der Siegerehrung jeweils eine Faust mit einem schwarzen Handschuh. Damit zeigten sie Millionen Menschen ihre Unterstützung für die Schwarzenbewegung in den USA.
Archive
- September 2007
- Juni 2007
- Mai 2007
- April 2007
- März 2007
- Februar 2007
- Januar 2007
- Dezember 2006
- November 2006
- Oktober 2006
- September 2006
- August 2006
- Juli 2006
- Juni 2006
- Mai 2006
- April 2006
- März 2006
- Februar 2006
- Januar 2006
- Dezember 2005
- November 2005
- Oktober 2005
- September 2005
- August 2005
- Juli 2005
- Juni 2005
- Mai 2005
- April 2005
- März 2005
- Februar 2005
- Januar 2005
- Dezember 2004
- November 2004
- Oktober 2004
- September 2004
- August 2004
- Juli 2004
- Juni 2004
- Mai 2004
- April 2004
- März 2004
- Februar 2004
- Januar 2004
- Dezember 2003
- November 2003
- Oktober 2003
- September 2003
- August 2003
- Juli 2003
- Juni 2003
- Mai 2003
- April 2003
- März 2003
- Februar 2003
- Januar 2003
- Dezember 2002
- November 2002
- Oktober 2002
- September 2002
- August 2002
- Juli 2002
- Juni 2002
- Mai 2002
- April 2002
- März 2002
- Februar 2002
- Januar 2002
- Dezember 2001
- November 2001
- Oktober 2001
- September 2001
- August 2001
- Juli 2001
- Juni 2001
- Mai 2001
- April 2001
- März 2001
- Februar 2001
- Januar 2001
- Dezember 2000
- November 2000
- Oktober 2000
- September 2000
- August 2000
- Juli 2000
- Juni 2000
- Mai 2000
- April 2000
- März 2000
- Februar 2000
- Januar 2000
- Dezember 1999
- November 1999
- Oktober 1999
- September 1999
- August 1999
- Juli 1999
- Juni 1999
- Mai 1999
- April 1999
- März 1999
- Februar 1999
- November 1998
- Mai 1998
- Dezember 1997
- August 1997
- Juni 1997
- Februar 1997
- August 1988
Kategorien
- Afrika
- Allgemein
- Anti-Atom-Bewegung
- Anti-Kriegs-Bewegung
- Anti-Nazi-Bewegung in der BRD
- Antifaschismus
- Antikapitalismus
- Arbeiterbewegung
- Asien
- Bildung
- Börse
- Buchrezensionen
- DDR
- Deutschland
- Europa
- Filmkritik
- Frauenbefreiung
- Geschichte
- Gewerkschaften
- Globalisierungskritik
- Großkonzerne und Privatisierung
- Imperialismus
- International
- Ist Gewalt ein legitimes Mittel?
- Kosovo
- Kultur
- Lebensmittel und Gesundheit
- Linkspartei
- Marktwahnsinn
- Mittelamerika
- Mumia Abu-Jamal
- Musik
- Naher und Mittlerer Osten
- Nahost: Afghanistan
- Nahost: Irak
- Nahost: Iran
- Nahost: Israel / Palästina
- Neue Rechte in Europa
- Nordamerika
- Organisation
- Parlament & Wahlen
- PDS
- Rassismus
- Sozialdemokratie und Reformismus
- Sozialforen
- SPD
- Staat und Parlament
- Studentenproteste
- Süd-Ost-Asien
- Südamerika
- Theorie & Hintergründe
- über Linksruck
- Umweltschutz
- Unis und Hochschulen
- UNO
- USA
- Warum gibt es Wirtschaftskrisen?
- Weimarer Republik und 3. Reich
- Woher kommen die Ideen der Menschen?