Angriff auf die Lachmuskeln – und George W. Bush…

Filmemacher Michael Moore haut George W. Bush und die US-amerikanische herrschende Klasse in die Pfanne.


Michael Moore: Stupid White Men, Piper, 329 Seiten, 12 Euro

Dieses Bush ist ein Muss. Filmemacher Michael Moore ("Bowling for Columbine") liefert in "Stupid White Men" am laufenden Band Gründe, sich gegen die Politik der Regierung Bush zu wehren – in den USA selbst und überall auf der Welt.

Moore schreibt temporeich, wütend und komisch – unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen, wenn man es einmal angefangen hat. Haufenweise Fakten und Geschichten über George W. Bush und Konsorten füllen die Seiten.

Angefangen bei Beweisen für den Wahlbetrug in Florida, der Bush zum Präsidenten machte über die Verbindungen der Regierung zum US-Kapital bis hin zum tief verwurzelten Rassismus: "Noch nie hat ein Schwarzer mich angegriffen, noch nie hat ein Schwarzer mich aus meiner Wohnung geworfen, niemals hat ein schwarzer Vermieter meine Kaution unterschlagen, außerdem hatte ich nie einen schwarzen Vermieter.

Doch was sehe ich immer wieder, wenn ich die Nachrichten einschalte? Schwarze Männer, die angeblich töten, vergewaltigen, mit Drogen dealen und Babys aus Wohnungsfenstern werfen."

Moore war im Sommer 2001 mit seinem Buch fertig und hegte die Hoffnung, dass die Ära Bush vielleicht bald vorbei sein könnte.

Doch dann kam der 11. September. Bush entfesselte einen Sturm des Nationalismus und führte Krieg gegen Afghanistan. Moores Herausgeber, ein Verlag im Besitz des Medienmoguls Rupert Murdoch, wollten ihn zwingen, das Buch umzuschreiben, weil es nicht mehr zur Stimmung passe. Aber Moore weigerte sich. Öffentliche Proteste unterstützen ihn, und das Buch erschien unverändert.

Unter den Herrschenden der USA hat sich Moore eine Menge Feinde gemacht. Polizeieinheiten haben versucht, Lesungen zu behindern. Aber Moore hat mit seiner Kritik an Bushs Politik für die oberen Zehntausend einen Nerv bei den US-Amerikanern getroffen.

Bereits nach 5 Tagen musste die neunte Auflage gedruckt werden. "Jeden Tag, jeden Abend zwängen sich Hunderte oder Tausende in Hallen, Stadien, Kirchen und Hörsäle, um mir zuzuhören, wenn ich mein Buch vorstelle", erzählte Moore im Frühjahr 2002.

"Eine Menge Amerikaner haben die Nase voll von dem Schweigen, das von ihnen verlangt wird, wenn sie nicht als ‚unpatriotisch’ angesehen werden wollen, weil sie es wagen, die Taten von George Bush und Konsorten in Frage zu stellen."

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