Karikaturen für Krieg

Die Proteste gegen die Mohammed-Karikaturen sind eine Reaktion auf Rassismus und Besatzung.

Die rechte dänische Zeitung Jyllands-Posten hat immer wieder Muslime diskriminiert. Die Veröffentlichung von muslimenfeindlichen Karikaturen ist der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Eine Karikatur zeigt den islamischen Propheten Mohammed mit einem Turban, der wie eine Bombe mit brennender Zündschnur aussieht. Eine andere zeigt den Propheten mit böser Fratze, bewaffnet mit einem Krummsäbel und dahinter zwei verängstigte, verschleierte Frauen. Die Karikaturen machen sich nicht einfach über den Islam oder den Propheten Mohammed lustig, sondern unterstellen Muslimen pauschal, Bomben zu legen, gewalttätig zu sein und Frauen zu unterdrücken. Sie haben nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern sind eine rassistische Provokation. Wer sie nachdruckt, hilft dabei, feindliche Stimmung gegen alle Muslime zu schüren.

Die Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit hat in einem Bericht festgestellt, dass Muslime in Europa seit dem Anschlag auf das World Trade Center im Jahr 2001 vermehrt beschimpft und geschlagen werden.

Jyllands-Posten unterstützt die rechte Regierung, die von der rechtsextremen, ausländerfeindlichen Dänischen Volkspartei toleriert wird. Diese Regierung hat unter anderem eingeführt, dass Einwanderer sieben Jahre nur die Hälfte der Sozialhilfe kriegen.
Ausländer dürfen nur heiraten, wenn beide Partner älter als 24 sind und 7000 Euro bei einer Bank hinterlegen. Deutschlands Innenminister Schäuble will eine ähnliche Heiratsvorschrift für Einwanderer einführen.

Außerdem unterstützt die größte dänische Zeitung propagandistisch Bushs „Krieg gegen den Terror“ – ein Krieg, der in Wahrheit geführt wird, um den Zugang zu billigem Öl im Nahen Osten zu sichern. Dänemark hat 550 Besatzungssoldaten im Irak stationiert und ist an der Besatzung Afghanistans beteiligt, neben Norwegen und Deutschland.

Der Krieg gegen Irak 1991, den auch Deutschland finanziert hat, kostete 200.000 Irakis das Leben. Anschließend verhängte die UNO ein Embargo gegen das in Schutt und Asche bombardierte Land. Hunderttausende starben, die Hälfte davon Kinder. Unter dem derzeitigen Besatzungsregime sind Folter, Gewalt, Verelendung und Massenarbeitslosigkeit alltäglich.

Europäische Regierungen haben sich auch an die Seite der Bushs gestellt, der Iran mit einem Angriff bedroht. Folge dieser Politik sind in Brand gesteckte Botschaften und Angriffe auf Bürger europäischer Staaten im Nahen Osten. Dadurch wächst auch die Gefahr von Terroranschlägen in Europa.

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