USA: Die Mörder beraten sich

US-Präsident Bush will mit einer Ausweitung des Krieges gegen den Irak die Wahlen gewinnen. Dafür holt Bush sich Hilfe bei Israel.Bis vor wenigen Wochen vermuteten die Journalisten in den USA, dass die US-Truppen im Falle von Bushs Wiederwahl im November im Irak Falludscha angreifen würden, um Rache für den Widerstand der Einwohner gegen die Besatzer zu nehmen.

Jetzt fürchten Bushs Wahlkampfstrategen, dass seine Chancen sinken, wenn er den wachsenden Widerstand der Iraker nicht vor der Wahl erstickt. Bush lässt erneut hunderte Iraker ermorden um im Amt zu bleiben.

Mit der Ausweitung seines Krieges hofft Bush auch, seinen Gegner Kerry zu zwingen, sich deutlicher zum Krieg zu bekennen. Kerry sprach schon bei der ersten Fernsehdebatte der Kandidaten Anfang Oktober von der Notwendigkeit, „in der Offensive zu bleiben“. Kerry forderte, weitere 25.000 Soldaten in den Krieg zu schicken.

Um die Iraker zu schlagen, sucht Bush Hilfe bei einem anderen Kriegsverbrecher. Die US-Regierung hat Israel um Beratung bei der Führung eines städtischen Guerillakriegs gebeten. Das Ergebnis dieser Beratungen ist, dass US-Truppen nun dicht besiedelte Wohngebiete bombardieren.

Bushs Berater rechtfertigen diese Angriffe mit denselben Lügen wie die israelische Armee in Palästina: Es handele sich um „Präzisionsbomben“, die gegen Häuser eingesetzt würden, die „Terroristen“ als Unterschlupf dienten. In Wirklichkeit werden mit den Angriffen sowohl in Palästina als auch im Irak Zivilisten ermordet.

Als die US-Armee Samarra mit Panzern, schwerer Artillerie und Bombern beschoss, wurden mindestens 23 Kinder getötet. Die US-Einheiten übernahmen auch die israelische Taktik, zuerst eine zentrale Brücke der Stadt unter ihre Kontrolle zu bringen.

Sie blockieren die Einfuhren in die Stadt und zwingen ihre Einwohner, stundenlang in der Hitze anzustehen, um Kontrollposten zu passieren. Dort werden sie auf Englisch aufgefordert, ihre Identität zu dokumentieren.

Samarra wurde ausgewählt, weil die US-Regierung glaubt, dass die Polizei dort mit den Widerstandskämpfern zusammenarbeitet. Zudem haben die Aufständischen in Samarra eine Verwaltung eingerichtet, die mit Falludscha zusammenarbeitet. Die Regierung Bush fürchtet, dass die Aufständischen ihre Kämpfe gemeinsam planen und noch erfolgreicher werden.

Gleichzeitig werden fürchterliche Geschichten darüber bekannt, wie die US-Armee Tal Afar im Nordirak eroberte. Der Widerstand, den die Mehrheit der Turkmenen und die Minderheit der sunnitischen Araber gemeinsam führten, übernahm im August die Kontrolle über die Stadt.

Michael Schwartz schrieb in der Asian Times vom 29. August: „Die USA begannen dann eine massive Bombenkampagne, die viel heftiger war als in anderen Orten – außer vielleicht in Nadschaf auf dem Höhepunkt der Belagerung. Obwohl Sprecher des Gesundheitsministeriums und von Krankenhäusern die Bombardierungen scharf kritisierten und von hunderten Toten berichteten, behauptete das US-Militär, bei den Toten und Verwundeten handele es sich ausnahmslos um Aufständische, darunter eine große Zahl Frauen und Kinder.“

Sogar die türkische Regierung, ein enger Verbündeter Bushs, beklagte, dass die meisten Opfer Zivilisten waren. Die US-Regierung übergab die Kontrolle der Stadt an kurdische Milizen. Diese vertreiben jetzt Turkmenen und Araber, um Tal Afar einem künftigen kurdischen Staat einzuverleiben.

Während US-Soldaten Samarra unter Feuer nahmen, befahl einige 100 Kilometer weiter westlich der israelische Ministerpräsident Scharon die Operation „Tage der Reue“. Es war ein Großangriff auf palästinensische Flüchtlingslager in Gaza-Stadt, bei dem Wohnhäuser systematisch mit Bombern und Panzern zerstört wurden.

Vielen Menschen im Nahen Osten ist aufgefallen, dass die USA und Israel bei ihren Kriegen zur gleichen Zeit die gleiche Taktik verfolgen. Die Angriffe auf Samarra und Gaza-Stadt zeigen das mörderische Gesicht der Besatzungsarmeen beider Staaten.

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