Die Welt verändern

In Davos versammeln sich Konzernchefs und Spitzenpolitiker zum Weltwirtschaftsforum – gleichzeitig diskutieren Menschen aus der ganzen Welt im brasilianischen Porto Allegre auf dem Weltsozialforum über Widerstand gegen Krieg und Neoliberalismus."Hier sind über 100.000 Leute" berichtet Malte Kreutzfeldt, der mit einigen anderen attac-Mitgliedern aus Deutschland nach Brasilien gefahren ist. "Die Stimmung ist sehr gut. Den ganzen Tag finden Diskussionen, Konferenzen und Workshops statt. Eine große Rolle spielt der Krieg gegen den Irak, zum einen seine Hintergründe und zum anderen die Proteste dagegen.

Die Menschen hier hoffen, dass die europäischen Regierungen standhaft bei ihrer Ablehnung des Krieges bleiben. Das ist auch ein Appell, den wir wieder mit nach Deutschland nehmen."

An der Demonstration zum Auftakt des Weltsozialforums haben sich 100.000 Menschen aus den verschiedensten Gruppierungen beteiligt: neben Friedensaktivisten haben Gegner von Freihandelszonen oder Angehörige der Landlosen-Bewegung auf den Straßen von Porto Allegre protestiert.

Das Weltsozialforum findet hier das dritte Mal statt, und von Jahr zu Jahr ist es größer geworden. "Die Bewegung ist breiter und stärker geworden, die politische Ausstrahlung von Porto Alegre ist weiter gestiegen", kommentiert Peter Wahl.

Teilnehmer eines Workshops aus dreizehn Ländern beschlossen, ein weltweites "Netzwerk gegen Steuerflucht" zu gründen. "Dass große Unternehmen und die Besitzer großer Vermögen immer weniger Steuern zahlen, ist ein internationaler Skandal", schimpft Sven Giegold. "Darum müssen wir auch den Widerstand dagegen international organisieren."

Ein Höhepunkt ist diesmal der Besuch des neugewählten Präsidenten von Brasilien, Luiz Inacio da Silva, genannt Lula. Bei den Wahlen im Oktober hat der Kandidat der Arbeiterpartei PT über 60 Prozent der Stimmen bekommen. Er hat versprochen, für mehr soziale Gerechtigkeit zu sorgen.

Auf dem Weltsozialforum spricht Lula vor mehreren zehntausend Zuschauern und bekommt viel Applaus, aber auch Kritik: Kurz nach seiner Rede in Porto Allegre bricht er zum Weltwirtschaftsforum in Davos auf.

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